Schuleinführung 2016

Wenn der „Ernst des Lebens“ beginnt und es Zeit wird loszulassen!

Unser Sohn Robert konnte die Einschulung kaum erwarten. Verheißungsvoll freute er sich auf das neue und aufregende Abenteuer namens „Schule“. Am 11.08.2016 war es dann soweit: für unseren 6jährigen stand der erste Schultag ins Haus. Ein Tag, der für uns als Eltern mit gemischten Gefühlen verbunden war. So ganz genau hat man ja keine Vorstellung von dem, wie das sein wird. Man kennt nur die Erzählungen der Eltern von den großen Kindern. Diese klingen manchmal alles andere als beruhigend. Wie wird das also sein, wenn das eigene Kind plötzlich stundenlang auf dem Stuhl zu sitzen hat, an statt mit den besten Freunden durch die Räume des Kindergartens zu toben? Wie wird das sein mit den anderen Kindern und auch mit der Lehrerin? Klappt das Bus fahren? Wie kommuniziert man mit der Schule? Fragen über Fragen. Für die unser Sohn am ersten Schultag eine einfache Antwort hatte: „Du kannst meine Hand jetzt loslassen, Mama!“

Jetzt heißt es also unserem Kind und den Lehrkräften zu vertrauen und nicht sofort panisch daneben zu stehen. Nicht nur für unseren Sohn beginnt der „Ernst des Lebens“ sondern für unsere ganze Familie. Das Lernen heute ist völlig anders als das, was wir von früher kennen. Und das hat uns – als „Hausaufgaben-Kontrollierende“ – bereits nach den ersten Schultagen vor völlig neue Aufgaben gestellt. Vermeintliche Geheimcodes galt es zu entschlüsseln und unbefriedigende Frage-/Ratespiele etc. gehören plötzlich zum Alltag. Ein Gedanke macht uns dabei Mut: Ein Kind groß zu ziehen bedeutet ständig loslassen zu müssen. Das haben wir bereits im Kindergarten schon einmal geschafft und damals war unser Robert wesentlich jünger. Dieser Prozess des Loslassens beginnt schmerzlich mit der Geburt und hört wahrscheinlich mit der Vergabe des Abiturzeugnisses immer noch nicht auf. Wir wünschen allen Schulanfängern des Jahrganges 2016 eine sorgenfreie und glückliche Grundschulzeit.

Werningshausen, den 07.09.2016

Familie Bostelmann